Mein Rugby Verein

Heute möchte ich euch ein ganz besonderes Projekt vorstellen, das zwar selbst kein Teil unseres Programms ist, welches ich aber in meiner Freizeit gerne unterstütze.

Einige von euch wissen sicher, dass ich schon seit August für die „Livingstone Rhinos“ Rugby spiele. Das gemeinsame Training und das Team haben mir dabei den Einstieg hier in Sambia sehr erleichtert, da mich die Spieler mit unglaublicher Gastfreundschaft und ungeachtet dessen, dass ich vorher nie Rugby gespielt hatte, in ihren Kreis aufgenommen haben.

Das Training findet jeden Dienstag, Donnerstag und Samstagnachmittag statt und wird von einem sehr kräftigen und erfahrenen Spieler namens „Coach Slick“ geleitet, der nicht nur während des Trainings unangefochtene Autorität ausstrahlt. Ich habe bisher wenige Menschen kennengelernt, die ihren Sport so ernst nehmen. Vor jedem Spiel hält er eine lange und mahnende Rede, in der er den Spielern eintrichtert, auf keinen Fall am Abend davor feiern zu gehen oder Alkohol in welcher Form auch immer zu konsumieren. Seine zentrale Botschaft am Ende jeder solcher Reden lautet: „No trinking, no women.“

Glänzen kann sein Team leider weniger mit Muskelkraft und Gewicht, aber dafür umso mehr mit Beweglichkeit und teilweise atemberaubender Geschwindigkeit. Deshalb lässt uns der Coach mindestens einmal pro Woche sämtliche Spielzüge so lange einstudieren, bis alles perfekt sitzt. So schaffen wir es dann auch, Teams mit durchschnittlich schwereren Spielen auszuspielen.

Ich selbst nehme seit Dezember an Spielen auf meiner Position „Left Wing“ teil. Ein Try, der mit einem Touchdown beim Football zu vergleichen ist, lässt allerdings noch auf sich warten, aber ich starte mit froher Hoffnung in die neue Saison, die in zwei Wochen beginnt.

 


Bald veranstalteten die Rhinos ein großes Turnier in Livingstone, an dem Teams aus ganz Sambia teilnehmen.

 

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Vereins ist die Kinder- und Jugendarbeit. Einige Spieler trainieren mehrere Teams mit jungen Spielern, die in der Gegend um den Sportplatz wohnen und bieten ihnen somit eine sinnvolle Beschäftigung am Nachmittag, die verhindern soll, dass sie sich mit mit Alkohol, Drogen oder Kriminalität in Berührung kommen. Die Kinder trainieren teilweise fast jeden Tag und spielen jeden Samstagmorgen in einem Turnier gegeneinander. Für mich ist es immer wieder beeindruckend zu sehen, wie gut es der Verein schafft, die vielen Kinder zu organisieren und zu disziplinieren. Das Bild der motivierten Kinder, die teilweise auf sehr hohem Niveau spielen, spornt mich selbst auch immer wieder an. Gespielt wird übrigens nicht wie bei uns die „Full Contact“ Variante von Rugby, bei der es erlaubt ist, den Gegenspieler zu Boden zu werfen, sondern die einfachere Version des „Tag Rugby“, bei der man stattdessen ein Band, das an der Hose des Gegenspielers befestigt ist, entfernt und ihn so zum Passen des Balls zwingt. Um Verletzungen zu verhindern, werden nur die älteren Spieler langsam an die Contact-Variante herangeführt.

Unterstützt mit Material und Finanzen wird der Verein sowohl von der australischen Rugby Nationalmannschaft als auch von der englischen Organisation „Tag-Rugby-Trust“.

Hinter der Organisation vor Ort steht der Kapitän und schnellste Läufer der 1. Mannschaft  Lovemore, der höchstwahrscheinlich mit Usain Bold verwandt ist und seine jungen Teams im April nach Simbabwe zu einem großen Turnier begleiten möchte. Die hierfür nötigen 3000$ will er mit Hilfe von Spendenläufen und Fundraising-Turnieren sammeln. Wenn jemand daran interessiert ist uns dabei zu unterstützen, kann er sich an mich wenden.

Die Arbeit des Vereins ist deshalb so besonders, da es in Sambia noch keine besonders große Sportkultur gibt. Es gibt zwar überall einen Fußballplatz, auf dem man ein bisschen kicken kann, aber von einem breiten Angebot, wie es in Deutschland vorzufinden ist, ist das Land noch weit entfernt. Die Spieler des Rugby Clubs tragen aber dazu bei, dass Sport nicht mehr nur als eine letztendlich unwichtige Freizeitbeschäftigung gesehen wird, die die Kinder vom Lernen oder vom Arbeiten abhält, sondern als wichtiger Bestandteil der eigenen Gesellschaft und Kultur, der dabei helfen kann, die Kinder und das ganze Land weiterzuentwickeln.

Kommentar schreiben

Kommentare: 8
  • #1

    Partyservice Borschel (Samstag, 04 März 2017 08:41)

    Ein starkes Team! :) Braucht ihr noch einen Caterer nach Spielende???

  • #2

    dziwki (Montag, 04 September 2017 17:32)

    genetivów

  • #3

    przejdź do ogłoszenia (Dienstag, 05 September 2017 14:09)

    Szamil

  • #4

    zobacz kobietę (Freitag, 08 September 2017 15:42)

    Wołcza

  • #5

    oglądaj ofertę (Samstag, 09 September 2017 12:54)

    korzenny

  • #6

    zobacz ofertę (Samstag, 09 September 2017 13:21)

    He

  • #7

    sextelefon (Montag, 02 Oktober 2017 14:57)

    odra

  • #8

    tarocistka (Freitag, 06 Oktober 2017 21:02)

    wciornastek